4./5./6. Juli 2023 Honningsvåg

Ich denke es war eine weise Entscheidung die Fahrt ans Nordkap unverzüglich anzugehen. Ab dem 4. Juli bleibt das Wetter trübe, neblig und manchmal auch regnerisch. Mein Velo steht mir auch nicht zur Verfügung und so hängen wir in Honningsvåg fest. Wenigstens habe ich einen Velomechaniker gefunden, welcher mir für einen äusserst fairen Preis das Hinterrad reparieren kann.

Zum Glück hausen wir in einem Hotel mit einer kleinen Wellnessanlage und so fördert mein täglicher Saunagang aktiv die Erholung meiner strapazierten Muskulatur.

Am 5. Juli treffen wir uns mit Ernesto, einem befreundeten Langläufer aus Zetzwil. Auch er ist mit seinem Tourenrad mit elektromotorischer Unterstützung und Veloanhänger, inklusive eigenem Kraftwerk, sprich Solaranlage, alles Marke Eigenbau, die ganze Strecke aus der Schweiz hierhin geradelt. Sein Gefährt weckt auch immer wieder grosse Aufmerksamkeit. Obwohl eine Woche nach uns gestartet, ist er über Polen, die baltischen Länder und Finnland bereits an diesem Tag in Honningsvåg. Er hat uns also quasi "rechts" ein-, respektive überholt. Natürlich hofft er auf gutes Wetter am Freitag um dann ans Nordkap zu fahren. Viel Glück Ernesto und gute Fahrt.

Anstossen mit Freunden

7. 7. 2023 Transfer nach Tromsø

Am heutigen Morgen, in aller Hergottsfrühe geht’s definitiv zurück Richtung Schweiz. Das Hurtigrutenschiff „MS Nordlys“, benannt nach den spektakulären Nordlichtern (Aurora Borealis), Baujahr 1994 mit Platz für 590 Reisende bringt uns zurück nach Tromsø. Schon kurz nach der Abfahrt lichtet sich die Wolkendecke und prächtiges Sommerwetter bei absolut ruhiger See begleitet uns den ganzen Tag. Dieses Wetter hätten wir uns nur allzu gerne für die Eroberung des Nordkaps erwünscht.

MS Nordlys - unser Taxi

Zwischenhalt in Hammerfest - der nördlichsten Stadt der Welt (70.7° nördlich. Breite)

 

8./9./10./11. 7. 2023 Tromsø und Rückkehr in die Schweiz

Die Geschichte ist schnell erzählt.

Wir verbringen nochmals ein paar Tage in Tromsø bei prächtigem Sommerwetter. Wir machen nochmals eine kurze Ausfahrt mit dem Velo um die Insel, besuchen ein paar Sehenswürdigkeiten wie den arktischen, botanischen Garten oder erkunden ein altes Robbenfängerschiff (MS Polstjerna). Natürlich dürfen auch die feinen Nachtessen mit frischem Fisch an diesen Tagen nicht fehlen.

 

Als letztes Projekt dieser Reise gilt es, die für den Rückflug benötigten Kartonkisten für unsere Fahrräder zu beschaffen. Alles klappt bestens wie angedacht. Das Einchecken der Fracht ist zwar ein bisschen umständlich doch letztendlich erfolgreich.

So landen wir am Dienstag pünktlich in Zürich, wo wir - nicht unerwartet - einen kleinen Hitzeschock erleben. Für mich sind die 37° Celsius definitiv zu viel und ich lasse mich von Tobias (besten Dank Tobias!) nach Hause chauffieren. Roswitha und Urs nehmen die Hitzefahrt auf sich und kehren auf ihren Rädern nach Seengen zurück.

Ein herzliches Dankeschön den Beiden meinerseits für die tolle Zeit auf dieser gemeinsamen Veloreise. Das Erlebte war einmalig und geprägt von einer Unmenge an Sinneseindrücken, welche man wohl nur auf einem Fahrrad erleben kann!

Ein bisschen Stolz erfüllt mich, meine am Stammtisch ausgesprochene Bieridee in die Tat umgesetzt zu haben.

 

Auf Wiedersehen Norwegen