16. 6. 2023 - 68 km / 520 hm Vestvågøy - Henningsvær

Bei schönstem Sonnenschein verlassen wir unser Super-Rorbuer im Lofoten Base Camp und machen uns auf zur nächsten Etappe. In Leknes stärken wir uns mit einem vollwertigen Frühstück. Noch wissen wir nicht, dass der heutige Tag ganz schön an unseren Kräften zerren wird. Schon nach wenigen Kilometern erfolgt zuerst ein happiger Anstieg, doch die Freude an der nachfolgenden Abfahrt weicht sehr schnell. Die Strecke verläuft nämlich in nord-östlicher Richtung und eine äusserst kräftige Bise bläst uns voll ins Gesicht. Man bekommt das Gefühl, man fahre direkt in eine Wand! Wenigstens liegt dieser Abschnitt auf einer Nebenstrasse mit sehr wenig Verkehr. Das Überqueren der Brücken erfordert bei diesen Windgeschwindigkeiten aber volle Konzentration.

Ein déjà-vue erleben wir mit Jean-Michel, dem Franzosen der uns nochmals etwas Gesellschaft leistet bis Henningsvæer. Kurz vor dem Etappenziel ein zweites déjà-vue mit Ole und Jenny den beiden Deutschen, welche in sich in Henningsvær ihrem zweiten Hobby dem Klettern gewidmet hatten.

Landschaftlich zählt diese Etappe zweifellos zu den schönsten, die wir bis anhin erleben durften. Die kurvenreiche Strasse entlang dem Meer eröffnet ständig neue, atemberaubende Aussichten. Die Farbe des Meeres wechselt fast übergangslos zwischen azurblau und smaragdgrün.

Nach den riesigen Wäldern im Süden Norwegens prägt nun eine karge Buschlandschaft mit vielen Mooren die Gegend. Es ist offensichtlich, dass wir nach dem Polarkreis auch die polare Waldgrenze überschritten haben. Die Vegetation ähnelt jener in den Alpen auf einer Höhe zwischen 1500 bis 1800 m ü.M.

Brückenüberquerung - eine windige Angelegenheit

 

Zwischen azurblau und smaragdgrün

 

Henningsvær - hier bleiben hier 3 Tage